Wer soll Hamburgs Handwerker und Handwerksbetrieb des Jahres werden?

Die sechs Finalisten stehen fest. Jetzt mit abstimmen und weitersagen wer am 14. Juli den „Hamburger Handwerkspreis 2016“ entgegennehmen kann.

Die sechs Finalisten stehen fest. Jetzt mit abstimmen und weitersagen wer am 12. September den „Hamburger Handwerkspreis 2024“ entgegennehmen kann.

Finalist:innen in der Kategorie „Handwerker:innen des Jahres 2024“

Anna-Lena Nissen Sprungfeder
Raumausstatter-Meisterin
Anna-Lena Nissen ist Hamburgs jüngste selbstständige Raumausstatter-Meisterin. Die heute 29-Jährige übernahm im August 2021 die Werkstatt Sprungfeder in der Bebelallee 132 in Alsterdorf und beschäftigt 5 Mitarbeiter. Ihr beruflicher Weg bis in die Selbständigkeit ist beeindruckend – genauso wie die Karriere, die sie als Jungunternehmerin seither gemacht hat. Von der Wandfarbe über den Teppich, das Sofapolster, die Tagesdecke und das Rollo – Nissen ist eine akribische Handwerkerin, die neben einer breiten Leistungspalette vor allem individuelle Lösungen anbieten kann, und dafür auch am Wochenende oder nachts arbeitet. Außerdem ist die Handwerkerin mittlerweile ehrenamtlich tätig und bildet aus. Sie gibt Schülern die Möglichkeit, durch Praktika Einblicke in den Berufszweig zu bekommen, „um sie für das Handwerk zu motivieren und zu inspirieren“.
Felix Beall-Beall Meisterwerkstatt
Kraftfahrzeugtechnikermeister
Felix Beall ist gelernter Kraftfahrzeugtechnikermeister. Gegründet hat er seine Beall Meisterwerkstatt im Stadtteil Wilhelmsburg im Jahre 2017. Dort beschäftigt er noch zwei Mitarbeiter. Seine enorme Kompetenz in Sachen Kraftfahrzeugtechnik, insbesondere auf dem Spezialgebiet der VW Bullis, ist ebenso sein Trumpf wie seine Liebe zu Oldtimern. Er ist ein Spezialist, der keine Kompromisse macht, und überzeugt als ein Handwerker, dem es in erster Linie um sein Handwerk, seine Leistung geht. Sein Credo: Ich bin nicht billig, nicht schnell, aber sehr gut! Dazu gehört, dass er Aufträge auch mal ablehnt oder seinen Kunden offen sagt, wenn er ihnen nicht helfen kann. Bei seiner Klientel kommt er damit sehr gut an.
Reinhard Wilde Jürgen GerckeGmbH
Heizungsbauer
Reinhard Wilde hat 50 Jahre als Heizungsbauer bei der Firma Jürgen Gercke GmbH in Iserbrook gearbeitet. Hier begann er als Lehrling und hier war sein letzter Arbeitstag am 30. Mai 2024. Ein „geht nicht“ gab es für ihn nie. Sein Betrieb hat immer ihm die Aufträge übergeben, die Erfahrung und Pragmatismus erforderten. Die Kunden haben es stets mit hoher Zufriedenheit gedankt. Und er hat sein Wissen aus fünf Jahrzehnten gerne weitergegeben – an jüngere Kollegen und an rund ein Dutzend Auszubildende. Seine ehemalige Chefin Tanja Gercke sagte: „Sein Ausscheiden reißt ein Riesenloch in unseren Betrieb.“ Ein sympathischer älterer Herr, der zwei Töchter und vier Enkelkinder hat und auf ein beeindruckendes Lebenswerk als kompetenter Handwerker zurückblickt und dabei stets bescheiden geblieben ist.


Finalisten in der Kategorie „Handwerksbetrieb des Jahres 2024“

Weinrich & Philipp Nüthen Denkmalpflege GmbH & Co. KG
Der im Jahre 2021 von Christian Weinrich und Philipp Nüthen – zwei erfahrene Denkmalpflege-Experten mit viel Know-how im Stadtteil Jenfeld gegründete Betrieb beschäftigt 35 Mitarbeiter: Darunter befinden sich Malermeister, Restaurateure, Steinmetzmeister, und Steinbildhauermeister. Beide waren zuvor in anderen Bundesländern tätig, sehen in Hamburg aber einen für ihr Handwerk interessanten Standort. Die meist hochqualifizierten Mitarbeiter sind selten in Büro oder Werkstatt, sondern vorwiegend auf Baustellen. Die Anforderungen der Kunden – und des Denkmalschutzamtes, dass bei allen Projekten mit im Boot sitzt – sind komplex. Ein toller Handwerksbetrieb, der viel Wissen und Kenntnisse verschiedener Gewerke vereint und sich tagtäglich herausragend um den Erhalt historischer Gebäude in Hamburg engagiert.
Klangmanufaktur
Oliver Greinus ist Handwerker und Künstler zugleich – er spielt von Kindesbeinen an Klavier. Deswegen hat er bei Steinway & Sons in Hamburg gelernt, sich zum Klavierbauer und Diplom-Holzwirt weitergebildet und schließlich seine Leidenschaft zur Berufung gemacht: die Generalüberholung von Konzertflügeln von Steinway & Sons. Im Stadtteil Hammerbrook hat er im Jahre 2015 seinen Betrieb gegründet und beschäftigt mittlerweile 20 Mitarbeiter, davon 4 Auszubildende. Seine Motivation ist nicht betriebswirtschaftlicher Gewinn, sondern der Wunsch, Flügel so präzise und hochwertig zu restaurieren, dass sie besser sind als zuvor. Seine Kunden – Pianisten, Musikhochschulen – sind voll des Lobes für seine Restaurierungsarbeiten und seine Hingabe für sein Handwerk.
Fritz Schellhorn GmbH
Die Firma Schellhorn ist im Osten Hamburgs (Bergedorf) seit 1913 eine Institution. Die beiden Söhne Jan und Oliver Schellhorn bestimmen das operative Geschäft, Vater Fritz kümmert sich um die „Politik“ des Unternehmens. Alle 3 sind Meister im Gas- und Wasserinstallateur – und Heizungsbauerhandwerk sowie Klempnerhandwerksmeister. Der Generationswechsel scheint gut gelungen, die Zusammenarbeit funktioniert bestens. Neben den drei Führungskräften haben unter den 92 Mitarbeitern 10 einen Meisterabschluss. Das versetzt den Handwerksbetrieb in die Lage, eine breite Leistungspalette – Sanitär, Heizung, Klempner, Dach – anbieten zu können. Viel Wert wird auf den 24-Stunden-Kundenservice gelegt. Die 50 Firmenfahrzeuge sind rollende Werbe-Banner.






Der Award



Die Haspa und die Handwerkskammer Hamburg suchen jedes Jahr außergewöhnliche, überraschende Handwerksleistungen jenseits des Alltäglichen. In der ersten Phase können Einzelpersonen und Betriebe auf www.haspa-handwerkspreis.de vorgeschlagen werden. Auch Selbstvorschlagen ist erlaubt. Eine fachkundige Jury mit Experten der beiden Initiatoren legt fest, wer sich für die Endrunde qualifiziert. Am Schluss können alle Hamburger online darüber abstimmen, wer den Titel Handwerker bzw. Handwerksbetrieb des Jahres verliehen bekommt. Die beiden Preise werden im Rahmen einer Award-Gala im Großen Saal der Handwerkskammer Hamburg überreicht.

Die Jury



Joseph Katzer
Präsident Handwerkskammer Hamburg
Hjalmar Stemmann
Vizepräsident Handwerkskammer Hamburg
Dr. Harald Vogelsang
Vorstandssprecher Hamburger Sparkasse
Frank Brockmann
Firmenkundenvorstand Hamburger Sparkasse
Ralf Günther
Direktor Firmenkunden Hamburger Sparkasse






Die Preisträger der vergangenen Jahre

Handwerker des Jahres Anett Arnold
Anett Arnold erweitert kreativ und innovationsfreudig die Grenzen der Buchbindekunst und leistet zugleich durch die Restaurierung von Büchern und Grafiken einen wertvollen kulturhistorischen Beitrag. In ihrer Werkstatt und durch ein vielfältiges Kursangebot verbreitet sie ihre Leidenschaft und trägt sie in die nächste Generation.
www.buchbinderei-hartmann.de
Handwerksbetrieb des Jahres Hamburger Metallbildner
Es gibt fast nichts aus Metall, das die Hamburger Metallbildner nicht bauen könnten. Vom historischen Beschlag bis hin zur Flugzeuginnenausstattung – jeder Auftrag wird handwerklich sauber, technisch versiert und gestalterisch sicher umgesetzt. Grundlage ist das jahrzehntelange Knowhow und ein exklusives Partnernetzwerk.
www.hamburger-metallbildner.de
Handwerker des Jahres Martin Kastner
Martin Kastner (55) überzeugte die Jury und seine Kunden durch konsequent biologische Backwaren höchster Qualität. Der gelernte Tischler und Bäcker aus dem Ruhrgebiet gründete seine kleine Bäckerei vor 9 Jahren in einem leerstehenden Ladengeschäft in Borgfelde. Dort verbindet er seither eine offene Produktion und den Verkauf auf einer Fläche von wenigen Quadratmetern. Aushängeschild sind Sauerteigbrote und -brötchen aber auch die eigens nach den Wünschen der Kunden entwickelten Franzbrötchen. Kastners "Rettungsbrot" hat sich über die Jahre zu einem lebendigen Treffpunkt entwickelt, was auch an Kastners Begabung liegt, jeden Kunden Willkommen zu heißen und für seine Produkte zu begeistern. "Es sind Handwerker wie Martin Kastner, die einen Kiez lebens- und liebenswert machen, und dafür sorgen, dass das traditionelle Handwerk weiter hoch im Kurs steht", unterstrich Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang in seiner Laudatio.
www.bio-baeckerei-rettungsbrot.de
Handwerksbetrieb des Jahres Die Altonaer Silber Werkstatt
Die Altonaer Silber Werkstatt setzte sich in der finalen Abstimmung klar gegen die Konkurrenz durch. Das Traditionsunternehmen mit über 130-jähriger Geschichte wird oft als "Paralleluniversum" oder "Hexenküche" beschrieben. Maxi Hänsch (33) und ihre 5 Mitarbeiter bieten einen umfassenden Service in Sachen Silber. Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufarbeitung und Restaurierung von altem Besteck. Hierbei arbeiten Silberschmiede, Schneidwerkzeugmechaniker und Galvaniseure Hand in Hand. Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet schätzen diese selten gewordene Kompetenz und vertrauen der Werkstatt auch kostbare historische Silberschätze wie das Hamburger Ratssilber an. Daneben kümmern sich Hänsch und ihr Team auch um ganz alltägliche Aufgaben. Sie versorgen die Händler des Hamburger Fischmarktes einmal pro Woche mit frisch geschliffenen Messern. Im Online-Shop vermarkten sie ein selbstentwickeltes, patentiertes Silberputzmittel. "Es ist sicher kein Zufall, dass die Altonaer Silberwerkstatt bis heute überregional Standards setzt", lobte der Laudator, Haspa-Firmenkundenvorstand Frank Brockmann. "Hier werden Jahrhunderte alte Handwerkstechniken bewahrt und mit höchstem Serviceniveau verbunden."
www.altonaer-silberwerkstatt.de
Handwerker des Jahres Christine Genesis
Christine Genesis belebt eine alte Handwerkstradition und interpretiert sie dabei neu: Ihre eigene Uhrenkollektion steht für Uhrmacherkunst auf hohem künstlerischem Niveau und in großer Perfektion. Seit ihrer Kindheit ist sie angetrieben durch eine glühende Leidenschaft für Uhren. Sie ruht in sich und ihrer Arbeit, kann aber die Begeisterung auch teilen, z.B. in Uhrenseminaren in ihrem Wilhelmsburger Atelier.
www.genesis-uhren.de
Handwerksbetrieb des Jahres Die Elbtischler
Die Elbtischler haben mit ihrer Spezialisierung auf die Inneneinrichtung von Kindergärten sowie die klar gestalteten Möbel erfolgreich eine Marktnische besetzt. Dabei setzen sie nicht nur handwerklich Maßstäbe. In enger Kooperation mit den Auftraggebern entstehen ökologisch korrekte, pädagogisch anspruchsvolle und ästhetisch ambitionierte Gesamtkunstwerke. Auch im Betrieb stimmt das Klima.
www.die-elbtischler.de